Rückengesundheit 2

Im zweiten Teil meines Blogs zum Thema „Rückengesundheit“ gehe ich auf die Auslöser von Rückenschmerzen ein und möchte dann ebenfalls aufzeigen, welche präventiven Maßnahmen es gibt und welche auch wir anbieten können

Im zweiten Teil meines Blogs zum Thema „Rückengesundheit“ gehe ich auf die Auslöser von Rückenschmerzen ein und möchte dann ebenfalls aufzeigen, welche präventiven Maßnahmen es gibt und welche auch wir anbieten können.

 

Was löst Rückenschmerzen aus?

 

Psychische und soziale Belastungen

 

Vor sämtlichen strukturellen Auslösern möchte ich den starken Zusammenhang von Rückenschmerzen mit psychischen und sozialen Belastungen aufzeigen. Ob familiäre Probleme, Stress in der Arbeit oder einfach Sorgen und Ängste, es gibt eine Vielzahl an Belastungen, die sich auf den Rücken schlagen können. Leider werden diese meist unbeachtet gelassen oder erst viel zu spät aufgearbeitet.

 

Bandscheibenvorfall

 

Zwischen den Wirbelkörpern liegen die Bandscheiben: Sie wirken wie Stoßdämpfer, halten großen Zug- und Druckbelastungen stand und verhindern ein Aufeinanderreiben der Wirbelkörper. Lässt die Elastizität der Bandscheiben nach, kann ihr Faserring reißen. Dann tritt der Gallertkern aus dem Inneren aus und es entsteht ein Bandscheibenvorfall.

Drückt der Vorfall gegen eine Nervenwurzel, kann es zu ausstrahlenden Schmerzen in Bein oder Arm sowie zu Gefühlsstörungen,wie Kribbeln oder Taubheit, kommen. Auch Schwächen oder Lähmungen von Muskeln können die Folge sein.

 

Muskuläre Verspannung

 

Die Lendenwirbelsäule wird durch Muskeln stabilisiert. Dabei spielen auch die vorderen und seitlichen Bauchmuskeln eine wichtige Rolle. Eine stabile Rumpfmuskulatur entlastet die Bandscheiben sowie die Wirbelgelenke und schützt die Lendenwirbelsäule vor Überlastungen. Ist die Muskulatur zu schwach oder ungleichmäßig ausgebildet, kann es zu Rückenschmerzen kommen. Einzelne Muskeln können überlastet, verhärtet oder verkürzt sein. Ursächlich sind Fehlhaltungen, mangelnde Bewegung, einseitige sportliche Belastung oder auch Stress.

 

Blockierung

 

Bandscheibengewebe kann sich durch eine ungünstige Haltung oder schweres Heben verschieben. Es kommt zur Fehlhaltung und Funktionsstörung der Lendenwirbelsäule – auch „Blockierung“ genannt. Diese kann auch die Wirbelgelenke betreffen. Eine Folge davon ist, dass sich die umliegende Muskulatur verspannt und der Betroffene eine schmerzlindernde Schonhaltung einnimmt. Diese Schonhaltung wiederum belastet andere Rückenregionen und der Schmerz kann sich ausdehnen.

 

Verschleiß

 

Mit zunehmendem Alter ist die Wirbelsäule von Veränderungen durch Verschleiß (sogenannte „degenerative Veränderungen“), zum Beispiel Arthrose, betroffen. Degenerativ bedeutet, dass der Verschleiß nicht rückgängig gemacht werden kann. Viele Begleiterscheinungen können aber gut, beispielsweise durch den Einsatz von medizinischen Hilfsmitteln, gelindert werden.

Ein Verschleiß der Bandscheiben führt dazu, dass die Wirbelgelenke vermehrt gegeneinander reiben. Durch diese Überlastung kommt es zum Gelenksverschleiß, der an den Wirbelgelenken (Facettengelenke) Facettengelenksarthrose genannt wird.

 

Fehlstellung

 

Die Ursache von Rückenschmerzen kann auch an ganz anderer Stelle liegen, zum Beispiel an den Füßen. Die Füße tragen uns wortwörtlich durch den Alltag, stemmen das gesamte Körpergewicht und halten dabei starken Belastungen stand. Fehlstellungen im Fuß können also ein Grund für Rückenschmerzen sein. Auch unterschiedlich lange Beine können zu einem Beckenschiefstand und so zu Schmerzen führen. Dafür bieten wir bei Movital auch eine spezielle Haltungs- und Wirbelsäulenvermessung inkl. Fußsohlenanalyse an, um bereits frühzeitig auf eventuelle Schwachstellen aufmerksam zu machen. (https://www.movital.at/gesundheitsfabrik/diagnostik/)

Was kann ich gegen Rückenprobleme oder präventiv tun?

 

Jeder kann im Alltag seinen Rücken mit ein paar Tricks entlasten und Schmerzen vorbeugen, um „rückengesund“ zu bleiben. Rückengesundheit ist dann gegeben, wenn Menschen 

- möglichst wenig Rückenschmerzen haben bzw. auftretende oder bestehende Rückenschmerzen sie in ihrer funktionalen Gesundheit nicht beeinträchtigen und 

- sie in Bezug auf ihr Wissen, ihre Einstellung und ihre individuelle Handlungsfähigkeit zur Führung eines gesundheitsförderlichen aktiven Lebensstils befähigt sind.

 

Ziele einer Rückenschule

 

Das Rezept dagegen ist in den meisten Fällen ganz einfach und sehr wirksam: Aktiv sein, sich bewegen und zwar täglich! Vorbeugung zahlt sich aus.  Allein im Tagesablauf gibt es viele Gelegenheiten, dem Rücken Gutes zu tun. Auch am Arbeitsplatz bringen kurze Übungen zwischendurch Entspannung.

 

Empfehlungen der Movital-Rückenschule 

 

Prinzipiell ist eine allgemeine Förderung der körperlichen Fitness durch Trainings- und Bewegungsprogramme zur Prävention von Rückenschmerzen wirksam (Hayden et. al. 2005, Linton & van Tulder 2001). Zahlreiche Studien belegen einen Zusammenhang zwischen der Funktionsfähigkeit der Rücken- und Rumpfmuskulatur und Rückenschmerzen (Richardson et al 1999, Mayer & Gatchel 1986, u. a.), so dass ein spezielles Training der Koordination sowie der Kraft und Kraftausdauer der Rumpf- und Rückenmuskulatur empfohlen wird (Pfeifer 2004). 

Daher ist unsere Empfehlung, sich gemäß der Bewegungsempfehlung der WHO ausreichend zu bewegen und regelmäßiges Krafttraining einzubauen. Es werden mindestens 2 Kraft-Einheiten für die allgemeine empfohlen. Wenn jemand ein Problem mit dem Rücken oder durch eine Vorerkrankung erhöhtes Risiko für eine Wiedererkrankung hat, empfehle ich auf alle Fälle regelmäßige Rücken/ Wirbelsäulengymnastik. Dies können kurze Programme für mehr Beweglichkeit und Stabilität sein, die man öfters in der Woche absolvieren sollte. Da man für derartige Übungen nicht viel Zeit und Material benötigt, kann man diese einfach zuhause absolvieren. Ob gleich in der Früh, tagsüber oder am Abend muss man in seinem Alltag einplanen. Jedoch sage ich auch: „Alles,was man in der ersten Tageshälfte plant, lässt sich unter Umständen noch auf die zweite Tageshälfte verschieben, umgekehrt nicht.“ 

In der präventiven Rückenschule geht es in erster Linie um die positive Beeinflussung des Halte- und Bewegungssystems sowie des Herz-Kreislaufsystems durch die Verbesserung und Förderung der allgemeinen und rückenspezifischen körperlichen Fitness mit den individuellen motorischen Grundeigenschaften Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination und hier im Speziellen die Stabilisationsfähigkeit der Rücken- und Rumpfmuskulatur sowie der großen Gelenke durch eine verbesserte Koordination und Kraft.

Neben der Diagnostik bieten wir auch in unserem Fitnesskonzept mehrmals in der Woche Wirbelsäulengymnastik für 2 unterschiedliche Leistungsklassen an, damit Leute am Beginn oder auch dauerhaft bei der Ausführung kontrolliert und auch wirklich sinnvolle Übungen eingesetzt werden. (https://www.movital.at/fitness-training/rehab/)