Rückengesundheit 1

In den zwei kommenden Blogs werde ich das Thema Rückengesundheit etwas aufarbeiten und hoffentlich etwas Licht in ein großes Thema für viele Menschen bringen. Im ersten Teil gebe ich allgemeine Informationen zum Rücken und akuten Rückenschmerzen und im zweiten Teil gehe ich auf die Auslöser von Schmerzen und präventive Maßnahmen ein.

Rückenleiden sind in Österreich die Volkskrankheit Nummer eins. Sie verursachen oft lange und komplizierte Leidensgeschichten. Schmerzen, Operationen und lange Krankenstände sind die Folgen. Zwischen 45 und 59 Jahren ist jeder Zweite von Rückenschmerzen betroffen.

Beinahe jeder Erwachsene hatte in seinem Leben schon einmal Probleme mit dem Rücken. Die Ursache ist meist ein verspannter Muskel, ein eingeklemmter Nerv oder ein Bandscheibenvorfall als Folge einseitiger Bewegungsabläufe oder mangelnder Bewegung. 

Dabei kann man schon durch wenige Minuten Training pro Tag seinen Rücken stärken und ihn gesund und beweglich halten.

 

Aufbau Wirbelsäule

Der Rücken ist die hintere Seite des Rumpfes und besteht aus 7 Halswirbeln, 12 Brustwirbeln und 5 Lendenwirbeln. Die einzelnen Wirbeln sind durch Gelenke miteinander verbunden und dazwischen liegen die Bandscheiben als Abstandhalter und Stoßdämpfer. Die Wirbelsäule hat eine spezielle Krümmung in S-Form um Stöße zu dämpfen.

Die HWS ist der beweglichste Abschnitt und muss das gesamte Kopfgewicht tragen.

 

Die BWS ist an der Atemfunktion und der Rotation des Oberkörpers beteiligt.

 

Die LWS trägt das Rumpfgewicht und ist für die Vor- und Rückbeugung verantwortlich. Das Zusammenspiel von Rücken und Bauchmuskeln bildet die Basis für Stabilität.

 

Rückenschmerzen

 

Rückenschmerzen treten meist vor allem in der HWS und unteren LWS auf. Als Ursache ist ein körperlicher Verschleiß zu nennen, denn mit dem Alter nimmt die Flüssigkeit in den Bandscheiben ab und der Bandscheibenring wird poröser. Eine abgeschwächte Muskulatur gesellt sich als Auslöser dazu und wird vor allem durch einen passiven Lebensstil bewirkt. In vielen Berufen bewegen wir uns einfach viel zu wenig! Kreuzschmerzen werden auch durch soziale Faktoren beschleunigt. Dazu zählen Unzufriedenheit, Überforderung, Stress, Isolation, Rückzug. Auch psychische Faktoren sind mit Rückenschmerzen verbunden, hier sind Depressionen, Sorgen und Ängste zu nennen.

 

Der Schmerz hat eine Warnfunktion, er teilt uns mit, dass etwas nicht passt.

 

Halten die Beschwerden länger an, sollten sie ernst genommen werden. Treten Schmerzen bei bestimmten Bewegungen auf? Strahlen die Schmerzen in die Arme oder Beine aus, entsteht ein Taubheitsgefühl? Während beispielsweise bei einem Bandscheibenvorfall ein heftiger Schmerz bestehen kann, der in ein Bein ausstrahlt, wird der Verschleiß der Wirbelgelenke eher als ein dumpfer, tief sitzender Rückenschmerz wahrgenommen. Die genaue Schmerzart und -stärke unterscheidet sich von Patient zu Patient und ist abhängig davon, ob eine akute Verletzung, Muskelerkrankung oder ein Verschleiß der Wirbelsäule besteht. Je nach Krankheitsbild kann es auch zu Schmerzen beim Atmen kommen, wenn zum Beispiel die Brustwirbelsäule betroffen ist. Kopfschmerzen und Schwindel können eine Folge von Schmerzen an der Halswirbelsäule sein.

 

Bei anhaltenden oder wiederkehrenden Beschwerden ist es ratsam, den Arzt aufzusuchen und ihm die Merkmale des Schmerzes zu schildern. Er berät über die therapeutischen Möglichkeiten bei Rückenschmerzen: Die Behandlungsformen reichen vom Tragen einer Bandage oder Orthese über die Einnahme von Medikamenten oder physiotherapeutische Maßnahmen bis hin zu einer Operation. Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung ist regelmäßige BEWEGUNG und TRAINING. Dies stärkt die Muskulatur, stabilisiert die Wirbelsäule und beugt Schmerzen vor.

 

Von chronischen Rückenschmerzen spricht man bei einer Schmerzdauer von über 12 Wochen, diese sollten auf alle Fälle ärztlich abgeklärt werden.

 

Wichtig ist auch ein Angstvermeidungsverhalten zu verhindern. Der Mensch bewegt sich nur sehr eingeschränkt, wenn er etwas spürt und durch die geringe Bewegung werden die Schmerzen mehr und so kommt man schnell in einen Schmerzkreislauf hinein, der nur schwer zu durchbrechen ist. Daher in Bewegung bleiben und bei akuten Rückenschmerzen zum Arzt gehen.

 

Wenn der Berufs- und private Alltag eingeschränkt ist, ist der Gang zum Hausarzt angebracht. 80-90% der Rückenschmerzen haben keine schwerwiegende körperliche Ursache.

 

Meistens werden Ihnen Schmerzmittel verschrieben, welche schmerzstillend, entzündungshemmend und abschwellend wirken. Die Medikation soll bewirken, dass Sie Ihre Aktivität im Alltag beibehalten können und nicht in den negativen Kreislauf fallen. 

 

Bei akuten Schmerzen ist eine Entlastung des betroffenen Segmentes förderlich.

 

Es ist zwar gut zu wissen, dass nach 6-12 Wochen 90% aller akuten Rückenschmerzen verschwinden. Aber 1x Rückenschmerzen zu haben, bedeutet eine 5x höhere Wahrscheinlichkeit wieder daran zu leiden, daher wird der zweite Teil für alle interessant, die gerne präventiv etwas dagegen machen wollen.